Was Süsses: Pavlova - fleischlos, aber weder leicht noch vegan!

Kannst du auch Desserts? - Was für eine Frage an einen Schiffskoch 🤣 ?

Selbstverständlich! Bloss stehe ich halt nicht so auf Süsses, habe als Dessert lieber eine Käseplatte...

Aber da war doch zum Bleistift die RICHTIGE Pavlova. Die Anna Pavlova. Eine echte russische Ballerina zu Besuch in Neuseeland. Und zu deren Ehren gab man diesem damals neuartigen Dessert-Gericht den Namen.
Meringue, knochentrocken, bröselig und
nur mit viel Sahne geniessbar!

Wie sie sehen, hat das absolut nichts mit Meiringen am Brienzersee zu tun und darum wollten wir auch KEINE "Meringue" oder wie man dem süssen Zeug heute auch sagt - Basier - herstellen.
Eine "Meringue" ist hart gebackener Eischnee mit viel Zucker, schmeckt nur mit viel geschlagener Sahne, weil das Zeug dermassen von zerbröselt...

Eine Pavlova aber ist fluffig weich und leicht, eben wie eine Ballerina. - Nein im Ernst, sie sehen es der Zutatenliste an! Eine Kalorienbombe die es in sich hat und sie werden schon nach ein paar Bissen sagen: "sehr lecker, aber ich kann nicht mehr!"

Zutaten:

Grundmasse
- 2 Tl Weissweinessig
- 3 Eiweiss zimmerwarm
- 200 g Zucker
- 1½ El Speisestärke (Maizena)
- 2 El Puderzucker
- 1 Vanilleschote oder etwas Vanille-Extrakt flüssig

Belag
- 300 g Himbeeren oder Erdbeeren (tiefgekühlt) oder besser noch andere kleingeschnittene, frische Früchte, aber es geht zur Not sogar Fruchtsalat aus der Dose
- 30 g brauner Zucker (geht auch mit normalem... zum Aufkochen der Früchte)
- 2 Tl Speisestärke
- (kommt nun auf die Früchte an, die sie verwenden wollen) 1 El Himbeergeist (ersatzweise Orangensaft)
- 200 g Johannisbeeren (rot)
- 200 g Himbeeren (frisch)
- 330 ml Sahne (35 % Fett)

Zubereitung:

Nun als erstes bereiten sie ein Backblech vor und bepinseln das mit etwas Öl, Fett oder Butter (egal), damit das Backpapier das sie gleich drauflegen etwas "klebt".
Dann machen sie Eischnee. 3 Eiweisse - möglichst mit der Maschine - einigermassen steif schlagen und nun nach und nach die 200 g Zucker drunterquirlen. Das dauert ein paar Minuten, dann geben sie den Essig gemischt mit der Speisestärke und der Vanille dazu und rühren nochmals kräftig.

So nun haben sie also Meringue-Masse und könnten den Kübel auch auf den Kopf stellen und es würde trotzdem nix raustropfen.
Mit einem Spatel oder einer grossen Kelle verteilen sie nun diese Masse auf das Kuchenblech bzw. das Backpapier. Es sollte etwa reichen, dass sie so eine 1.5 bis 2 cm dicke Schicht über das ganze Blech erhalten.
Das "backen" sie nun bei etwa 150 Grad gerade solange, bis sie sehen, dass es langsam golden wird. Sie müssen daneben stehen bleiben, das dauert bloss etwa 8 bis 12 Minuten.
Sobald die Masse Farbe bekommt, öffnen sie sofort die Türe und nehmen das Blech raus.

Nie vergessen: Wir wollen keine harte Meringue! Das muss weich und fluffig bleiben!

Nun haben sie in der Zwischenzeit ein Brett oder ein zweites Backblech vorbereitet.  Streuen sie recht flott Puderzucker auf die eben gebackene Masse, legen ein Backpapier darüber und das zweite Brett oder ein Kuchenblech. Nun wenden/stürzen sie die frischgebackene Masse auf das neue Brett, nehmen das alte Backblech weg und ziehen sofort das eben verbackene Backpapier (das nun oben liegt) ab. So lassen sie die Masse etwas auskühlen.


Schlagen sie die Sahne steif! Geben auch da etwas Speisestärke und (Puder)Zucker dazu. Aufpassen, nicht zu lange schlagen! Wir wollen auch keine Butter!

Die Sahne streichen sie - wenn der gebackene "Boden" erkaltet ist - nun ebenfalls darauf.
Ab jetzt ist ihre Phantasie grenzenlos. Ob in Zucker-Wasser aufgekochte, tiefgegühlte  Früchte, oder eben frische Fruchtstücke wie Kiwi, Banane, Äpfel, usw. oder eben eine abgetropfte Dose Fruchtsalat... sie können über die Sahne streuen was sie wollen! Auch etwas "Geist" hat noch selten geschadet... aber etwa 3 bis 400 g Früchte sollten es schon sein! (Nicht so mikrig wie im Video!)


Zum Schluss wird es nochmals etwas kniffelig. Denn nun Rollen sie das Ganze, mithilfe des Backpapiers, ein. Ein Handtuch - wie im Video - kann dabei echt nützlich sein.
Die ganze Rolle kommt dann ein paar Stunden in den Kühlschrank und wird  Scheibenweise (so 3 cm sollten es schon sein) serviert - Bon appetit!

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