Da habe ich wohl etwas verpasst...? (Die Feldpostbriefe)
Am 20. Dezember 2024, kurz vor Weihnacht, sah ich die Bilder von Bundesrätin Amherd die der EU Kommissionspräsidentin voller Strahlen die Hand reichte.
"Alle freuen sich über den erfolgreichen Abschluss und sind begeistert!" - Na toll, wussten Sie's? Und: "Neu zahlt die Schweiz ab 2030 jährlich 350 Millionen Franken als Kohäsionsbeitrag an die EU. Bis dahin sind es jährlich 130 Millionen Franken. Und ab 2024 erhält die Schweiz wieder vollen Zugang zum EU-Forschungsförderprogrammen (Stichwort Horizon Europe).
Der vom Bundesrat vorgesehene Zeitplan sieht vor, die Botschaft bis zum Sommer zu beenden. Dann würde die Sammelbotschaft an das Parlament gehen. Wann und in welcher Form die einzelnen Pakete an die Urne kommen, ist zurzeit noch unklar."
... vom Krieg selbst sagt er, daß keiner was bekomt vom Andern u wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt dan dauerdts nicht mehr lange...
Und der zweite Brief vom 30.8.1914
„Liebe Anna und Kinder!
Habe endlich Euren Brief vom 17. mit Dank erhalten, und nun wird's schnell Zeit, einige Zeilen zu schreiben. Hoffentlich habt Ihr meinen Brief schon in Händen. Sonst gibt es nichts Neues bei uns. Man sagt, der Krieg ist bis Weihnachten zu Ende. Hoffentlich geht es Euch gut… Den Brief vom prophetischen Franzosen werdet Ihr auch schon haben. Da werde ich nicht fertig, was der alles gesagt hat. Denke immer an ihn. Es scheint fast unglaublich, und ich will noch einiges Euch mitteilen. Denn ob das wirklich kommen soll, ist wie ein Hirngespinst.
Da hat er immer wieder betont von den dunklen Männern, die dieses Unheil bringen sollen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl 7. Und die Zahl 7 hat eine große Bedeutung, und der Stuhl 12, den dieser Mann zu dieser Zeit bekleidet, ist voll Schrecken und Morden. Er spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.
Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mensch verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche… Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander… Die Dunklen werden bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.
In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.
Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.
Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt, und das Unheil des dritten Weltgeschehens bricht herein. Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht. Um diese Zeit soll es furchtbar zugehen, und es soll den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.
Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. Am Schluß dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein.
47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein. Wer weiß, ob wir bis dort noch leben, und es ist ja nicht zum glauben, und ich schreibe es nur, damit Ihr seht, was der alles gesagt hat, und von den Kindern erlebt die Zeit doch eines. Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen von da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.
Die Flüsse sind alle so seicht, daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit; und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph, sagt er.
In Rußland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen. Da muß man doch lachen über diese Reden; und wir lachten.
Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. Nun, was soll das werden? Es ist fast nicht glaubhaft. Im Jahre 48 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern. Ich glaub, bis dahin leb ich nicht mehr. Macht Euch aber keine Gedanken darüber! Was gibt es bei Euch Neues? Wie geht’s meiner Schwester? (Nachschrift): Die Buben werden lachen über den Schwefel von dem Mann.“
Ein Vertrag (ohne Namen) sei beschlossen worden, aber der Text könne und dürfe noch nicht veröffentlicht werden, hiess es in den News.
Häää ä ä ? ? ?
Da habe ich wohl etwas verpasst! Ich suchte nach Diskussionsrunden und Volksentscheiden darüber - aber Fehlanzeige. Ich fand nichts, bloss dass die Amherd jetzt auf März 2025 zurücktritt. (Die Vorsteherin des VBS - des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport - die Ministerin der Schweizer Armee, fühlt sich isoliert.)
Man muss als Nichtschweizer wissen, dass der Bundesrat zwar im Namen des Volkes mit anderen Staaten oder Organisationen verhandeln darf, entscheiden tut aber schlussendlich das Volk in einer Abstimmung. Eine Vertragsunterzeichnung ohne dazu das Volk zu befragen, ist also gar nicht rechtens und vor so einer Abstimmung käme es selbstverständlich zu Diskussionen, die in den Medien zumindest kommentiert würden.
Also ich fand nix! Ein Vertrag ohne Namen, ohne Text? - Was steht denn in diesem Vertrag - Comic-Bildchen?
Ursula von der Leyen ist ja Spezialistin für Verträge in denen es um nix geht, das dann meist später, Häppchen für Häppchen und immer weniger schwarz, auskommt...
Bis heute (ich schrieb den Text Anfang Januar) ist mir keine Diskussion, oder eben gar der Vertragstext selbst, ins Auge gesprungen. Eigentlich ist gemäss SwissInfo¹ nur folgendes klar:
"Alle freuen sich über den erfolgreichen Abschluss und sind begeistert!" - Na toll, wussten Sie's? Und: "Neu zahlt die Schweiz ab 2030 jährlich 350 Millionen Franken als Kohäsionsbeitrag an die EU. Bis dahin sind es jährlich 130 Millionen Franken. Und ab 2024 erhält die Schweiz wieder vollen Zugang zum EU-Forschungsförderprogrammen (Stichwort Horizon Europe).
Der vom Bundesrat vorgesehene Zeitplan sieht vor, die Botschaft bis zum Sommer zu beenden. Dann würde die Sammelbotschaft an das Parlament gehen. Wann und in welcher Form die einzelnen Pakete an die Urne kommen, ist zurzeit noch unklar."
Also kein Wort über den Inhalt, bloss leeres Geschwätz, und in einem halben Jahr erfahren sie vielleicht mehr. Ein nicht unterschriebener Vertrag also, der das dumme Schweizervolk vielleicht im Herbst 2025 kennenlernt, der aber 2024 schon gültig ist?
Heute wurde eine Rede von (Ex-)Nationalrat Roger Köppel (Weltwoche), bei einer SVP-Veranstaltung, hochgeladen. Wieder einmal spricht er vielen aus dem Herzen. Er scheint das Schweizervolk besser zu vertreten als die, die besser am Herd geblieben wären. Es ist auch bezeichnend, dass dieser Partei der Mitte, der die Bundesrätin Amherd angehört, von den Grünen für die Anstrengungen Amherds gedankt wurde.
Auch das Verhalten der anderen Bundesräte - immerhin sollen zwei der sieben, ja derselben Partei wie Köppel angehören - ist interessant. Sie sind wohl wieder einmal zum Schweigen gebracht worden.
Der Stimmbürger soll offensichtlich wieder verarscht werden, wie das immer wieder, wenn's um EU-Angelegenheiten geht, vorkommt.
Das EU-Recht anerkennen, den EU-Gerichtshof über das Schweizer Recht stellen, im Zweifelsfalle akzeptieren, dass Brüssel das letzte Wort hat und die Schweiz bestrafen darf. Für diese tolle Leistung soll die Schweiz auch noch mehr bezahlen. Kurz gesagt einfach die Souveränität und damit auch die Neutralität vollständig wegschmeissen und dafür noch einen Obulus entrichten.
All das hatten wir schon mehrfach in Abstimmungsvorlagen. Das Schweizervolk hat es jedesmal abgelehnt. Nun kommt der Scheibenkleister zum wiederholten Mal wieder. - Danke Frau Bundesrätin! Wir sind sowas von begeistert wie sie die Schweiz verscherbeln!
Mittlerweile hat die "classe politique" in der Schweiz einen Namen für den Vertrag gefunden: Sie nennen ihn "Bilaterale III". Der Vertrag hat aber mit "bilateral" gar nichts zu tun. Das ist bloss Schönfärberei. Es geht nur um das oben beschriebene EU-Recht. Also um eine einseitige Unterwerfung der Schweiz. Die Schweiz hätte danach eigenlich nichts mehr zu "pappen"...
Wird nun wahr, was in den Feldpostbriefen steht? Mindestens kommen mir "Rill's" Worte in den Sinn:
... vom Krieg selbst sagt er, daß keiner was bekomt vom Andern u wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt dan dauerdts nicht mehr lange...
Wenn man bisher so etwas sagte, hiess es wie beim Thema 3. Weltkrieg, unmöglich! Nein sowas ist 100%-ig an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Die Schweiz wird immer souverän bleiben - Ja, denken sie auch? Zumindest unternimmt man immer wieder den Versuch die Schweiz zu unterwerfen.
Rill bezog diese Aussage eigentlich auf die Zeit des zweiten Weltkrieges, brachte aber wohl auch andere Aussagen des Sehers aus Frankreich, zeitlich etwas durcheinander. Offenbar hat Rill nicht alles vom Seher selbst gehört, sondern erzählt was unter den Soldaten weitererzählt wurde...
Die Feldpostbriefe (ab hier kommt nur noch die wörtliche Abschrift der beiden Briefe)
Der Soldat (Schreiner) Rill aus Untermühlhausen bei Landsberg schrieb im ersten Weltkrieg zwei Briefe über die Gespräche seines Leutnants mit einem als "Spion", in der Nähe von Metz gefangen genommenen, französischen Seher, an seine Verwandten und sandte sie per Feldpost nach Hause. Die Originale sind heute noch vorhanden und mittlerweile weltberühmt. Der Seher beschreibt den ersten, den zweiten und den dritten Weltkrieg. Einige Einzelheiten wurden von Rill wohl etwas durcheinander gebracht
Der Brief mit dem Datum 24.8.1914 (von mir grün eingefärbt, was wohl zeitlich nicht zum 2., sondern zum 3. Weltkrieg gehört. Die Jahreszahlen 47, 48, sind wohl falsch verstanden worden.)
"Meine Lieben
Habe Deine Karte erhalten und bin noch gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Sonst geht der Krieg weiter und vorwärts. Wir sind heute in Ruhe, und da will ich Euch von dem Komplizen schreiben, den ich im letzten Brief erwähnt habe. Ein sonderbarer Heiliger, denn es ist nicht zum Glauben, was der alles gesagt hat. Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen, und wir dürfen ja nicht glauben, daß wir von der Welt was wüßten.
Der Krieg, sagte er, ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution, aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch; der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und soviel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf.
Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden. Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt. Wann das sein soll, weiß ich nicht. Vor dem kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und die Leute haben nichts Rechtes zu reden, und zwar mit seiner Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt.
Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger. Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 32 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, sagt er, dann kommt die Zeit 38; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.
Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.
Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Vom Krieg selbst, sagt er, daß keiner was bekommt vom anderen, und wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus. Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft, England wird dann der ärmste Staat in Europa, denn Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt. Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zuschauen.
Dann sagt er, daß der regierende Papst dabei sei beim Friedensschluß, muß aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt. Und im Jahre 49 kommt erst der Aufstieg. Dann kommen gute Zeiten. Auch von Italien sagt er, daß es gegen uns geht und in einem Jahr den Krieg erklärt und beim 2. Krieg mit uns geht. Italien wird furchtbar zugerichtet und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.
Wir sagen, der hat's doch nicht ganz recht, oder er spinnt. Ihr werdet darüber lachen, denn das ist doch nicht zum glauben. Der Mann sprach mehrere Sprachen; wir haben ihn ausgelacht, aber der Leutnant sprach mit ihm die ganze Nacht, und was er noch alles gesagt hat, könnt Euch nichts denken. Jetzt habe ich genug am Schreiben, und Ihr braucht da nichts zu glauben. Ich schreibe nur, damit Ihr seht, was es für Menschen gibt. Sonst weiß ich heute wenig, bin gesund, und morgen geht’s weiter; man ist halt im fremden Land; hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende und nicht, wie der sagte.
Was gibt's Neues zuhause, und sind schon wieder welche fortgekommen? Sonst habe ich noch keinen getroffen. Ich hoffe, der Brief wird Euch alle gesund antreffen; und gebt mir bald wieder Antwort. Die Adresse ist noch die gleiche. Haben die Leute schon bald alles Zuhause vom Feld, da die Leute doch fehlen jetzt mit dem Krieg? Kommt der Vater auch hie und da rauf…? Nun muß ich schließen und sende Euch allen die herzlichsten Grüße aus weiter Ferne und macht Euch keine Sorgen, es wird schon durchgehen. Viele Grüße an alle im Dorfe. Die werden sich den Krieg ganz leicht vorstellen. Aber da haben die Leute keine Ahnung.
Vorgestern Hauptmann Bauchschuß und viele verwundete Soldaten. Viele Grüße Euer Vater. Bald schreiben!“
"Meine Lieben
Habe Deine Karte erhalten und bin noch gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Sonst geht der Krieg weiter und vorwärts. Wir sind heute in Ruhe, und da will ich Euch von dem Komplizen schreiben, den ich im letzten Brief erwähnt habe. Ein sonderbarer Heiliger, denn es ist nicht zum Glauben, was der alles gesagt hat. Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen, und wir dürfen ja nicht glauben, daß wir von der Welt was wüßten.
Der Krieg, sagte er, ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution, aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch; der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und soviel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf.
Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden. Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt. Wann das sein soll, weiß ich nicht. Vor dem kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und die Leute haben nichts Rechtes zu reden, und zwar mit seiner Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt.
Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger. Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 32 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, sagt er, dann kommt die Zeit 38; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.
Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.
Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Vom Krieg selbst, sagt er, daß keiner was bekommt vom anderen, und wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus. Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft, England wird dann der ärmste Staat in Europa, denn Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt. Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zuschauen.
Dann sagt er, daß der regierende Papst dabei sei beim Friedensschluß, muß aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt. Und im Jahre 49 kommt erst der Aufstieg. Dann kommen gute Zeiten. Auch von Italien sagt er, daß es gegen uns geht und in einem Jahr den Krieg erklärt und beim 2. Krieg mit uns geht. Italien wird furchtbar zugerichtet und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.
Wir sagen, der hat's doch nicht ganz recht, oder er spinnt. Ihr werdet darüber lachen, denn das ist doch nicht zum glauben. Der Mann sprach mehrere Sprachen; wir haben ihn ausgelacht, aber der Leutnant sprach mit ihm die ganze Nacht, und was er noch alles gesagt hat, könnt Euch nichts denken. Jetzt habe ich genug am Schreiben, und Ihr braucht da nichts zu glauben. Ich schreibe nur, damit Ihr seht, was es für Menschen gibt. Sonst weiß ich heute wenig, bin gesund, und morgen geht’s weiter; man ist halt im fremden Land; hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende und nicht, wie der sagte.
Was gibt's Neues zuhause, und sind schon wieder welche fortgekommen? Sonst habe ich noch keinen getroffen. Ich hoffe, der Brief wird Euch alle gesund antreffen; und gebt mir bald wieder Antwort. Die Adresse ist noch die gleiche. Haben die Leute schon bald alles Zuhause vom Feld, da die Leute doch fehlen jetzt mit dem Krieg? Kommt der Vater auch hie und da rauf…? Nun muß ich schließen und sende Euch allen die herzlichsten Grüße aus weiter Ferne und macht Euch keine Sorgen, es wird schon durchgehen. Viele Grüße an alle im Dorfe. Die werden sich den Krieg ganz leicht vorstellen. Aber da haben die Leute keine Ahnung.
Vorgestern Hauptmann Bauchschuß und viele verwundete Soldaten. Viele Grüße Euer Vater. Bald schreiben!“
Und der zweite Brief vom 30.8.1914
„Liebe Anna und Kinder!
Habe endlich Euren Brief vom 17. mit Dank erhalten, und nun wird's schnell Zeit, einige Zeilen zu schreiben. Hoffentlich habt Ihr meinen Brief schon in Händen. Sonst gibt es nichts Neues bei uns. Man sagt, der Krieg ist bis Weihnachten zu Ende. Hoffentlich geht es Euch gut… Den Brief vom prophetischen Franzosen werdet Ihr auch schon haben. Da werde ich nicht fertig, was der alles gesagt hat. Denke immer an ihn. Es scheint fast unglaublich, und ich will noch einiges Euch mitteilen. Denn ob das wirklich kommen soll, ist wie ein Hirngespinst.
Da hat er immer wieder betont von den dunklen Männern, die dieses Unheil bringen sollen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl 7. Und die Zahl 7 hat eine große Bedeutung, und der Stuhl 12, den dieser Mann zu dieser Zeit bekleidet, ist voll Schrecken und Morden. Er spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.
Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mensch verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche… Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander… Die Dunklen werden bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.
In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.
Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.
Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt, und das Unheil des dritten Weltgeschehens bricht herein. Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht. Um diese Zeit soll es furchtbar zugehen, und es soll den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.
Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. Am Schluß dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein.
47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein. Wer weiß, ob wir bis dort noch leben, und es ist ja nicht zum glauben, und ich schreibe es nur, damit Ihr seht, was der alles gesagt hat, und von den Kindern erlebt die Zeit doch eines. Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen von da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.
Die Flüsse sind alle so seicht, daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit; und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph, sagt er.
In Rußland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen. Da muß man doch lachen über diese Reden; und wir lachten.
Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. Nun, was soll das werden? Es ist fast nicht glaubhaft. Im Jahre 48 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern. Ich glaub, bis dahin leb ich nicht mehr. Macht Euch aber keine Gedanken darüber! Was gibt es bei Euch Neues? Wie geht’s meiner Schwester? (Nachschrift): Die Buben werden lachen über den Schwefel von dem Mann.“
¹ - SWI, swissinfo.ch ist eine öffentlich-rechtliche Nachrichten- und Informationsplattform der Schweiz. Sie bietet Informationen über aktuelle Themen und Ereignisse in zehn Sprachen. Inhaltlich stehen vor allem Informationen zur Schweiz im Zentrum.
Kommentare