Abfall und so...
Wir haben ja so ein kleines Restaurant und da fällt selbstverständlich jede Menge "Müll" an. Zwei grosse Mülltonnen stehen an der Strasse und werden einmal die Woche geleert. Dem Fahrer des Lasters - der wohl so quasi der Chef der fünfköpfigen Equipe ist - geben wir ab und an ein Fläschchen "Thai-Whisky". Er grüsst, wenn er mich sieht, deshalb jedesmal mit einem "Tüüt-Tüüt". Der moderne Müll-Laster fährt dann zur Deponie im Wald und entleert sich da.
Gut, da stinkt es fürchterlich, wie halt Müll eben so riecht. Es qualmen auch dauernd an mehreren Stellen kleine Schwelbrände. Ich gebe zu, das ist nicht gar so schön, aber eine grosse Kehrichtverbrennungsanlage mit Abgasfilter, kostet hat sehr, sehr viel Geld. Geld das hier einfach fehlt.
Ansonsten aber funktioniert die Mülltrennung inkl. Recycling eigentlich hervorragend.
Schon bei uns im Restaurant wird alles sortiert: Alu, Glas, Bierflaschen in Kartons nach Marke, Pet-Flaschen, Abs-Flaschen, andere Kunststoffe, Papier/Karton, usw.
Wir haben dafür extra einen kleinen Entsorgungsraum, um das ganze Zeug zwischenzulagern. Eben habe ich einen Pic-Up voll vom Restaurant, plus alte "Wisch-Mob-Geräte", verbrauchtes Motorenöl, diverse Behälter von Flüssigkeiten für die Auto-Aircon, kaputte Aussenlaternen, zerschlissene Stromkabel und, und, und, zur Sammelstelle gebracht.
Da werden auch Metallschrott, alte Kühlschränke, Elektrogeräte usw. angenommen. Alles hat seinen Preis pro kg und wird gewogen.
Ich bekam fast 500 Bath (€ 14.-) für den gebrachten "Müll".
Auch wenn einige Farangs hier immer am rumnörgeln und kritisieren sind, die "Infrastruktur" funktioniert eigentlich ganz gut! - Wieso muss Recycling von der öffentlichen Hand organisiert sein, wenn es doch privat auch geht?
Ohne Kritik anbringen zu wollen, frage ich mich aber schon, wer denn die Preise eigentlich festlegt. Es geht mir persönlich nicht um das Geld das ich für das Zeug bekomme, aber offenbar liegt da schon ziemlich Geld in dem Geschäft. Es gibt mittlerweile bald in jedem "Kaff" so eine Sammelstelle und da lebt ein ganzer Familien-Clan gut davon. Die liefern das Zeug ja aber auch nur an grössere Sammelstellen und erst danach wird ja "rezikliert". Und alle leben davon...
In der Schweiz - ich weiss nicht wie das im restlichen Europa so läuft - sind diese Sammelstellen meist "halbprivat", d.h. die öffentliche Hand (der Steuerzahler) zahlt mit. Entgeld für das gebrachte Material gibt es - ausser es ist eine Depot-Gebühr drauf - kaum, bzw keins. Die "Betriebe" laufen meist mit einem kleinen Defizit, aber was tut man nicht alles der Umwelt zuliebe...
Na, merken sie worauf ich hinaus will? An all die Stänkerer: Hier ist es ein privat organisiertes Geschäft das sich offensichtlich auszahlt! In Europa offenbar nicht, da geht es nur mit "Subventionen" durch den Steuerzahler!
Hier bringen die Leute den reziklierbaren "Müll" selbst - und gerne - zur Sammelstelle, weil es Kohle gibt! In Europa passiert sowas natürlich nur unter Zwang und androhen von Bussen...
Ja, vielleicht übertreibe ich manchmal - aber es hat was, oder?
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