Den Rest des Maisfeldes für Schalotten vorbereiten - Subito!
Da die Feldarbeiter ausgebucht wären, hiess es plötzlich - Jetzt!
Der restliche Mais werde jetzt geerntet und abgeschnitten und ich müsse sofort pflügen, neu anhäufeln damit man etwas mit Hühnermist düngen und Reisspreu in den Boden einbringen könne.
Danach müsse ich sofort - morgen hätten die Feldarbeiter einen anderen Job - neue Beete fräsen zum Schalottenanbau. Also hopp - hopp!
Gleichzeitig müsse ich einen 17-jährigen "Lehrling" im Traktorfahren, pflügen, anhäuffeln und fräsen ausbilden...
Der Mais wuchs mit jeder Menge Unkraut und Gras, das musste also erst untergepflügt und kleingefräst werden.
"Dön" (17) hat Freude an schnellen und lauten Motorbikes und ist eigentlich "schnell von Begriff". Bloss mit Schule hat er's halt nicht so.
Erst mal kurzer Fahrunterricht mit dem Traktor, dann folgt schon das Ankuppeln von 3-Scheiben- und später vom 5 Scheiben Pflug. Er begreift sehr schnell und schafft nach meiner "harten" Kritik auch bald schnurgerade Erdwälle. - Na ja, ziemlich...
Nebenbei lernt er das unsynchronisierte Getriebe schalten. 1. und 2. Gang klappen schon, danach wird es noch etwas Übung brauchen.
Die Geländegänge - lernt er auch kennen. Damit ist man wirklich im Schritt-Tempo unterwegs, aber z.B. beim Wenden "auf dem Teller" sind die enorm hilfreich!
Er lernt Diff-Sperre, Handgas, linke und rechte Bremse zum engen Wenden, Hydraulikdruck der Andockstelle und vieles mehr kennen. Ja der Kubota kann mit einfachsten Mitteln sehr viel! Auch den "Trick" mit dem "schrägen" Andocken des 5-Scheiben Pfluges, musste ich ihm nur ein Mal zeigen. Sofort kapiert. Wunderbare Erdwälle fabrizierte er...
"Dön" schwitzt beim Andocken der Geräte heftig, was für einen Thai, sagen wir mal aussergewöhnlich ist! - Er ist stolz! Er kann Traktor fahren!
Die horizontale Fräserei bereitet ihm Anfangs etwas Schwierigkeiten. Immer wieder gerät er in Schräglage und die Beete müssen ein zweites Mal gefräst werden.
Bis zum Schluss kann ich aber nur noch loben, zeige ihm Daumen nach oben und er ist mega-stolz!
Dann kommt der "Tagesfahrdienst". Traktor waschen, Ölkontrolle und Luftfilterreinigung.
Beim Waschen greifen ihn plötzlich "unsere" Bienen an und stechen etwa ein dutzend Mal zu. Ich stehe daneben. Mich lassen die Biester unberührt. Sie "wohnen" im Pumpenhaus unter dem Wasserturm. Ob es sein gelbes Shirt ist, das sie reizt? Ich habe ein schwarzes an und mich lassen sie in Ruhe.
Ich versuche zu erklären, dass Zwiebeln ("Hom" = Schalotten, deren Anbau er eben mit den Beeten vorbereiten wolle) helfen würden, muss ihn aber fast mit Gewalt auf's Motorbike setzen und zum Nachbarn davonbrausen um ihm das zu zu zeigen.
Frisch mit Schalotten eingerieben lassen die Bienen auch von ihm ab und er lernt die Luftfilterreinigung trotzdem...
Armes Schwein, 12 Einstichstellen zähle ich. Eine Feldarbeiterin bringt noch ein übel riechendes "Elixier", das auch helfen soll, und rühmt ihn für die schönen Beete - schon ist fast alles vergessen...
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