Paella...

Unter einer spanischen Paella verstehen viele Leute einfach nur ein Reisgericht mit Garnelen, Muscheln und anderen Meeresfrüchten und weil sie nicht dermassen auf "Seafood" stehen meiden sie das Gericht eher.
Dabei gibt es viele verschiedene Arten wie Paella zuzubereitet wird! - Selbst vegane!
Allen gemeinsam ist die relativ lange Kochzeit. 1 bis 2 Stunden sollte das Gericht schon köcheln!
Leider verwechseln selbst "Chefköche" häufig die Namen, dabei kann man es sich relativ einfach merken: Der Reis kommt von Valencia, da wurde das Gericht Paella erfunden und mit Hasenfleisch zubereitet. Alles Andere sind Varianten.

1. Die Paella Valenciana ist wohl das Ur-Rezept, das in ganz Spanien bekannt ist. Man kocht hierzu etwas Fleisch (ursprünglich eben Hase), mit Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch mit Reis. Heute gibt man auch andere Gemüse, z.B. Bohnen, Erbsen, Karotten usw. dazu und verwendet weil viele Hasenfleisch nicht mögen, Puten- oder Schweinefleisch

2. Die Paella de carne (Fleisch Pella) ist ganz ähnlich, man verwendet aber meist nur grob zerteilte Hühnchen-Stücke, mit relativ viel schwarzem Pfeffer und süssem Paprika als Gewürz und fügt Erbsen sowie Paprika-Stückchen und natürlich Reis dazu.

3. Die Paella con marisco (Paella mit Meeresfrüchten) ist eben die, die die meisten Touristen kennen. Häufig wird sie auch Paella Andaluz genannt, weil sie eben am Strand in Andalusien sehr gerne gegessen wird. Entweder man mag es, oder halt nicht.
Neben Muscheln, Krabben, Garnelen, Tintenfisch - Gemüse ist da kaum drin, vielleicht eine kleingewürfelte Kartoffel - darf selbstverständlich der Reis nicht fehlen.

4. Die Pella mixta (gemischte Paella) vereinigt eigentlich die ursprüngliche Paella Valenciana und die Paella Andaluz und wird weitverbreitet in Hotels und Restaurants angeboten. Da ist quasi alles drin, von Fleisch über Gemüse bis zu den Meeresfrüchten.

5. Die Paella gallega (gallizische Paella) wird mit arroz negro (schwarze Reissorte) gemacht. Der wird zusätzlich noch mit der Farbe der Tintenfische oder Kraken gefärbt und das verleiht dem Reis auch diesen typischen Geschmack. Entsprechend findet man in dieser Paella vorwiegend Tintenfisch- und Kraken-Stücke aber auch andere Meeresfrüchte. Die intensive Farbe verändert aber auch deren aussehen und somit ist alles einfach schwarz und schmeckt sehr intensiv nach "Fisch". Oft werden z.B. die Garnelen separat gebraten und quasi als orang-farbene Deko darüber drapiert.

6. Die Pella blanca (weisse Paella) ist fast nur in den östlichen Regionen Andalusiens bekannt. Da wird sie oft als "Häppchen" (Tapas) zu einem Bier gereicht. Neben Reis enthält sie Streifen aus Kochschinken und Salami-Wurst. Diese ganz einfache Variante schmeckt ausgezeichnet.

7. Auch eine Paella vegetariana (vegetarische Paella) ist mittlerweile in ganz Spanien bekannt. Da kommt ausschliesslich Reis und Gemüse, vorwiegend Artischocken, Spargel, Champignons und Oliven rein. Die Variante ist sogar vegan.

8. Die Paella Langosta (mit Hummer) soll in der Gegend von Huelva serviert werden und gilt als exclusiver "Happen". Sie ist zwar sicher mit der Paella Andaluz vergleichbar, soll aber durch den Hummer einen ganz eigenen Geschmack haben. Ich muss zugeben, das hatte ich noch nie!

9. Auch von der Paella valenciana gibt es eine Variante. Die Paella de cerdo wird ausschliesslich mit magerem Schweinefleisch, Gemüse und Reis zubereitet. Auch ein kräftiger Schuss Bier kommt rein und das schmeckt ausgezeichnet!


Nun wie macht man so eine ursprüngliche Paella valenciana?

Zutaten für 4 Personen:

Sie benötigen eine möglichst grosse und "geräumige" Bratpfanne, einen sehr grossen Bräter oder halt einen grossen Wok - es gibt auch spezielle Paella-Pfannen und Brenner.
- ein paar Esslöffel Olivenöl
- 1 zerkleinertes Kaninchen, sagen sie ihrem Metzger er solle Paella taugliche Stücke davon machen.
- (oder 1 grob zerteiltes Hühnchen und etwa 300 g mageres Schweinefleisch in Klösschen geschnitten)
- 1 Dose Tomaten in Stücken mit der Flüssigkeit
- 3 Esslöffel Paprikapulver süss
- etwas Salz
- etwa 200 g kurzgeschnittene Bohnen (ca 2 bis 3 cm lang), oder 3 Karrotten gleingeschnitten, oder Erbsen...
- 1 Zwiebel kleingehackt 
- 2 Knoblauch zehen kleingehackt
- etwas Chili- und/oder Pfeffer gemahlen.
- 1.5 bis 2 L Wasser
- 400 g Rundkornreis (es gibt in Suppermärkten oft auch Paella-Reis)


Zubereitung:

Braten sie als Erstes das Fleisch kräftig in Olivenöl an. Wenn das bereit ist, schieben sie es etwas an den Rand, geben die Zwiebel und den Knoblauch dazu und lassen auch die etwas Farbe bekommen.
Das Paprikapulver darüber streuen und rasch mit den Tomaten ablöschen. Jetzt geben sie das Gemüse dazu und schmecken mit Salz und Pfeffer ein erstes Mal (sehr kräftig) ab.

Nun giessen sie etwa 1.5 Liter Wasser darüber und verteilen alles. Wenn das Wasser etwas wärmer geworden ist, geben sie auch den Reis dazu und rühren nochmals um.

Jetzt stellen sie die Hitze zurück und lassen die Flüssigkeit nur noch ganz leise simmern. Mindestens eine Stunde lang. Kontrollieren sie von Zeit zu Zeit die Flüssigkeit und Temperatur. Geben sie allenfalls noch etwas Wasser dazu. Sollten sie zuviel Flüssigkeit haben, drehen sie einfach die Temperatur etwas höher, aber vorsicht: nicht anbrennen lassen. Nemen sie die Pfanne sofort vom Herd, wenn das passiert.
Gegen Ende schmecken sie nochmals ab, überprüfen ob alles gar geworden ist. Ist es soweit, stellen sie den Herd ab und decken die Pfanne mit einem Tuch über gekreutzten Kellen, oder Deckel, zu bis zum Servieren.


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